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Calvins Welt

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Raumfahrer Spiff (Spaceman Spiff)

Bill Watterson über Calvins Alter Ego Spiff:

Calvin als Raumfahrer Spiff“Die Idee, einen Comic-Strip über einen verwegenen Weltraumhelden zu zeichnen, hatte ich schon zehn Jahre vor “Calvin und Hobbes”. Spiff erblickte in Form des Raumfahrers Rolf in einem Comic, den ich in der High-School für meine Deutschklasse zeichnete, das Licht der Welt. Es war eine ziemlich dümmliche Geschichte, in der der Held am Ende von einem Monster gefressen wurde. Im College habe ich den Charakter als Raumfahrer Mort wieder aufgegriffen, aber der Comic war als längerfristiges Projekt ausgelegt und dies schien mir nicht der passendste Zeitvertreib während meiner Studienzeit zu sein, weswegen ich den Strip niemals veröffentlicht habe.

Ein Jahr nach dem College war der neu getaufte Raumfahrer Spiff der erste Comic-Strip, den ich den Pressesyndikaten zur Veröffentlichung angeboten habe. Spiff war ähnlich wie Calvin ein kleines Großmaul, wenn er auch mit einem Charley-Chaplin-Schnauzer und einer Zigarre ausgestattet war. Ihm zur Seite stand sein unterbelichteter Assistent Fargle. Die beiden machten das Weltall mit ihrem schwebenden Luftschiff unsicher. Selbstverständlich lehnten die Pressesyndikate den Strip in dieser Form ab. Jahre später bekam ich schließlich die Chance, Spiff als eines der Alter Egos von Calvin zu neuem Leben zu erwecken. Als ich noch ein Kind war, verfolgte ich mit großem Interesse das Apollo-Projekt und Calvin teilte daher mein Interesse an der Weltraumfahrt.

Calvin als Raumfahrer SpiffDie Spiff-Strips waren in ihrem erzählerischen Potential eingeschränkt, aber ich habe niemals aufgehört sie zu zeichnen, weil eben dies so viel Spaß gemacht hat. Beim Entwerfen der fremdartigen Monster und Planeten standen mir viele optische Möglichkeiten offen, vor allem bei der Illustration der Sonntagsstrips. Die meisten der außerirdischen Landschaften wurden von den Canyons und Wüsten im südlichen Utah inspiriert, einer der bizarrsten und spektakulärsten Landstriche der Erde. Häufig habe ich sogar zuerst die Landschaften gezeichnet und erst im Nachhinein einen Strip entwickelt, welcher in dieser spielen könnte.

Wie auch die anderen Phantasien Calvins haben mich die Spiff-Strips davon abgehalten, andere Comic-Strips als “Calvin und Hobbes” zeichnen zu wollen. Wann immer ich eine Pause benötigt habe, konnte ich mit Hilfe von Calvins Phantasien Dinge zeichnen und schreiben, die ansonsten keinen Platz im Comic gefunden hätten. Dies hat mir die Möglichkeit gegeben, mit neuen Ideen zu experimentieren.”

Der Unfassbare (Stupendous Man)

Calvin als der UnfassbareWann immer Calvin auf Probleme stößt, von denen er denkt, dass er sie alleine nicht bewältigen kann, begibt er sich in die Rolle des Unfassbaren. Nur der Unfassbare ist seiner Ansicht nach in der Lage, diese Probleme zu lösen. Calvin leugnet die Tatsache, dass er selbst der Unfassbare ist. Wenn irgendjemand Calvin für die Dinge verantwortlich machen will, die der Unfassbare angestellt hat, streitet er stets ab, dass er selbst der Schuldige ist. Calvin denkt, dass er auf diese Weise bestimmte Probleme aus der Welt schaffen kann, ohne für den Ärger, den er dabei verursacht, geradestehen zu müssen.

Kuno Knarre (Tracer Bullet)

Calvin als Kuno KnarreKuno Knarre ist ein Privatdetektiv. Zum ersten mal tauchte er in der Geschichte auf, in der sich Calvin von Hobbes die Haare schneiden ließ und Calvin einen Hut aufsetzte um seinen miserablen Haarschnitt vor seinen Eltern zu verbergen.

Bill Watterson über Calvins Alter Ego Kuno Knarre:

“Es war immer extrem zeitaufwendig, die Geschichten zu schreiben, in denen Calvin in die Rolle des Privatdetektivs Kuno Knarre schlüpft, weswegen ich dies auch nicht allzuoft getan habe. Ich bin weiß Gott kein Kenner des Film Noir oder von Detektivgeschichten; es handelt sich bei den Strips also um nicht viel mehr als um eine generelle Verulkung des Genres. Cartoonisten zeichnen heute so gut wie keine schwarzen Flächen mehr und wir verlieren dadurch einiges an unserem dramatischen Potential. Dies hat seine Ursache darin, dass das Auge große weiße Flächen bevorzugt, gerade dann, wenn die Zeichenfelder so klein sind wie bei Zeitungsstrips.”

Dinosaurier

Calvin und die DinosaurierBill Watterson über Calvins ganz spezielle Beziehung zu Dinosauriern:

“Die Dinosaurier wurden mit der Zeit zu einer meiner liebsten zusätzlichen Storylines. Dinosaurier waren schon in vielen anderen Comics zuvor aufgetaucht, aber ich glaube, dass ich sie mit ein wenig mehr Respekt behandelt habe als dies die meisten anderen Cartoonisten getan haben.

Als ich in Calvins Alter war, besaß ich ein hübsch illustriertes Dinosaurierbuch und einige Dinosauriermodelle. Daher war es nur natürlich, dass Calvin mein Interesse für Dinosaurier teilte. Die ersten Dinosaurier, die ich für den Strip gezeichnet habe, basierten auf meinen alten Kindheitserinnerungen. In der 60er-Jahren hielt man Dinosaurier für schwerfällige, dumme, kaltblütige und überdimensionierte Echsen, und so sahen sie in meinen ersten Strips auch aus. Wenn ich mir diese Strips nun ansehe, halte ich die Zeichnungen für nicht besonders gut gelungen. Als ich realisiert hatte, dass die Dinosaurier interessante neue Geschichten mit Calvin ermöglichten, habe ich damit begonnen, mich wieder mehr für sie zu interessieren. Ich musste bemerken, dass ich von den Fortschritten auf dem Gebiet der Saurierforschung in den letzten zwei Jahrzehnten nichts mitbekommen hatte.

Calvin und die DinosaurierMir wurde schnell klar, dass die Raubsaurier wildere Tiere waren als alle anderen Tiere, die ich kannte. Mit ihren hocherhobenen Schwänzen und ihrer katzenhaften Geschicklichkeit müssen sie wirklich alptraumhafte Geschöpfe gewesen sein. Diese neuen Informationen flossen in meine Zeichnungen ein und ich lernte, die Dinosaurier realistischer darzustellen. Ich tat dies vor allem aus meinem eigenen künstlerischen Antrieb heraus, aber auch zum Teil deswegen, weil Dinosaurier für Calvin ganz und gar real waren.

Die Dinosaurier haben Calvins Welt bereichert und mir einige spannende graphische Möglichkeiten eröffnet. Am meisten Spaß hatte ich jedoch dabei, mir auf diese Weise ein neues Interessengebiet zu erschließen. Ich schätze die Dinosaurier jetzt mehr als ich es als Kind tat. Ich denke, dass man offen für neues sein muss, um ein guter Cartoonist zu werden. Manchmal entstehen neue Ideen einfach dadurch, dass man sich auf ein neues Thema einlässt und versucht, mehr darüber herauszufinden.”

Eklige Mädchen Sollen Verduften – E.M.S.V.
(Get Rid Of Slimy girlS) – G.R.O.S.S.

Eklige Mädchen Sollen VerduftenBill Watterson über Calvins Geheimclub:

“Der Club ‘Eklige Mädchen Sollen Verduften’ basierte auf einem gleichartigen Club, den ich und ein Nachbarsjunge gegründet hatten als wir noch Kinder waren. Unser Auftrag war es, die Mädchen in der Nachbarschaft zu drangsalieren. Wenn diese jedoch gerade nicht greifbar waren, mussten wir uns meist damit zufrieden geben, meinen Bruder zu ärgern. Wir haben uns für alle möglichen Situationen gerüstet, die niemals eingetroffen sind. Einmal haben wir Walnüsse eingesammelt und sie in einem Koffer deponiert. Diesen haben wir so verschlossen, dass ihn niemand außer uns beiden öffnen konnte. Anschließend haben wir ihn hoch oben in einem Baum versteckt. Wir hatten den Plan, im Falle eines Falles den Baum hinaufzuklettern und unsere perplexen Häscher mit einem Hagel aus Nüssen einzudecken. Sechs Monate später, als die Blätter von den Bäumen gefallen waren, sahen wir, dass sich der Koffer noch immer an Ort und Stelle befand. Jedoch waren die Kofferschnallen verrostet und die Nüsse verrottet. Der Koffer war hinüber. Unseren großen Plänen war oft ein derartiges trauriges Ende beschienen.”

Calvins Zellumwandler (Calvin’s Transmogrifier)

Calvins ZellumwandlerBill Watterson über den Zellumwandler:

“Der Geist der ‘Calvin und Hobbes’-Strips wird in den Geschichten, die sich um den Zellumwandler drehen, besonders deutlich: Aus einem einfachen Karton entstand mit ein wenig Einbildungskraft eine großartige Serie von Erfindungen. Der Zellumwandler machte deutlich, um was für ein Kind es sich bei Calvin handelte und er erweiterte den Strip um eine gänzlich neue Dimension. Der Zellumwandler war ein wichtiger Bestandteil des Strips und ich habe infolgedessen einige Geschichten über ihn geschrieben.”

Calvins Bollerwagen (Calvin’s wagon)

Calvins BollerwagenBill Watterson über Calvins Bollerwagen:

“Calvins Bollerwagen war ein einfaches Mittel, um dem Strip ein wenig physischen Humor beizumengen und ich verwendete ihn meist dann, wenn Calvin seinen Gedanken freien Raum ließ oder ein philosophisches Problem erörterte. So entstand ein Gegensatz zwischen den Bildern und den Texten des Comic-Strips. Ich hielt dies für wesentlich interessanter als einfach ein paar sprechende Köpfe zu zeichnen. Hin und wieder dienten die Abfahrten sogar als visuelle Metaphern für die Themen, die Calvin in den Gesprächen mit Hobbes angeschnitten hat.

Als ich ein Kind war, führte der Garten hinter unserem Haus zu einem großen Wald, der aber dornig und sumpfig war, nicht so wie Calvins Wald, der an einen der großen Nationalparks erinnert. Ich war kein Kind, das sich mit Vorliebe draußen aufgehalten hat, aber hin und wieder ging ich hinaus, um einen Tümpel zu kartographieren oder um ungwöhnliche Vögel und Tiere zu beobachten. Calvins Wald war ein wichtiger Bestandteil des Strips, weil es der Platz war, an dem Calvin und Hobbes alleine sein konnten. Die Einsamkeit der Wälder brachte - immer noch selten genug - Calvins grüblerische Seite zum Vorschein.”

Calvins Fahrrad des Todes (Calvin’s Killer Bike)

Calvins Fahrrad des TodesKaum etwas fürchtet Calvin so sehr wie sein Fahrrad des Todes. Es ist stets dazu bereit, Calvin zu überfahren oder ihn abzuwerfen. Calvin lässt daher keine Chance ungenutzt, um die Luft aus dessen Reifen zu lassen oder es am nächstbesten Baum zu vertauen. Von allen mehrmals wiederkehrenden Features gefällt mir persönlich Calvins Fahrrad des Todes mit Abstand am schlechtesten, da die Gags stets vorhersehbar und die Zeichnungen simpel sind. Ich bin sehr froh, dass man die Fahrrad-Geschichten an einer Hand abzählen kann.